In den Herbstferien diente unserer Schule als Drehort für einen Film von und mit Karoline Herfurth. Da kam uns die Idee, dass wir als Zeitungs-AG ein Interview mit ihr machen könnten und sie hat zugestimmt. Dies ging aufgrund der Corona-Lage nur online. Nach einigem E – Mailverkehr haben wir den 15.02.2022 bei ihr gebucht. Wir bereiteten uns auf ein Meeting mit Karoline Herfurth vor, indem wir die dafür notwendige technische Ausstattung aus dem Technikraum holten. Leider war unser „Techniker“ Dustin an dem Tag krank und wir mussten selbst mit der Technik klarkommen und alles einrichten. Dann war es endlich soweit und wir waren gespannt und sie kam erst nicht… Wir dachten schon, sie hätte uns vergessen aber dann tat sich was. Zuerst erschien ihre Assistentin im Bild und sagte uns, dass sie gleich da sein würde. Dann kam sie endlich und begrüßte uns sehr freundlich mit einer rosa Mütze, einer großen rosa Brille und einer rosa Jacke. Daraufhin stellten wir uns alle einander vor. Ich sagte ihr, wo sie unsere Artikel finden kann. Im Anschluss fragte sie uns, nach unserem Alter.
Nun startete endlich das lange ersehnte Interview:
Karl: Wie hat alles angefangen, wann haben sie angefangen zu schauspielern?
Karoline Herfurth: Ich habe mit 11 Jahren meinen allerersten Film gedreht. Da war ich im FEZ (Freizeit- und Erholungszentrum in der Wuhlheide) mit meiner Tanztheatergruppe und wurde von einem Kinderscout angesprochen und durfte dann an dem TV – Kinderfilm: „Jenseits des Mondes“ mitwirken. Anschließend haben meine Eltern gesagt, dass ich jetzt erstmal was für die Schule tun soll. Das nächste Mal wurde ich mit 15 Jahren auf dem Schulhof wieder von einem Kinderscout angesprochen. Daraufhin bekam ich eine minikleine Rolle im Film: „Crazy“. So ging dann alles los. Der nächste Film hieß: „Mädchen Mädchen“.
O: Wie heißt der aktuelle Film und worum geht es?
Karoline Herfurth: Der neue Film heißt: „Wunderschön“ und es geht um die große Frage: „Was ist schön? Und was bedeutet es schön zu sein?“ 5 Frauen setzen sich damit auseinander.
Karl: Welche Rolle spielen sie in dem Film?
Karoline Herfurth: Ich spiele eine junge Mutter (zweifache Mama, die vor 8 Monaten ihr 2. Kind bekommen hat) die mit ihren Körper und ihrer Lebenssituation unzufrieden ist und anfängt, ihr Leben, wie es jetzt ist, in Frage zu stellen. Darüber gerät sie mit ihrem Mann in einen Konflikt.
O: Wie lange dauert es, einen Film zu drehen?
Karoline Herfurth: Bei „Wunderschön“ war ich 2,5 Jahre mit dem Film beschäftigt. Erstmal kommt das Drehbuch, dann gibt es eine Vorbereitung mit Casting und Location Casting. Die reine Drehzeit dauert etwa 3 Monate. Dann gibt es noch die Postproduktion mit Musik, Tonmischung und Schnitt.
Karl: Wie sind sie auf unsere Schule als Drehort gekommen?
Karoline Herfurth: In dem neuen Film geht es auch um eine Einschulung. Dafür wurde von einem Motivscout eine Schule gesucht und die Biesalski – Schule war passend für die Szene, die wir drehen wollten.
O: Welche Rolle hat ihnen bisher besonders Spaß gemacht?
Karoline Herfurth: So viele!! Lisi Schnabelstedt in „Fack ju Göhte“ hat großen Spaß gemacht. „Im Winter ein Jahr“ die Lilli Richter zu spielen und viel tanzen zu üben auch. „Die kleine Hexe“, „SMS für dich“ und „Sweethearts“ auch. Das Spielen an sich ist etwas, was ich einfach wahnsinnig gerne mache!
Karl: Ich kenne sie auch aus „Fack ju Göthe“ und „Rico, Oskar und die Tieferschatten“. Haben sie ein Vorbild?
Karoline Herfurth: Ja, ich habe viele Vorbilder, z.B. Sonja Howard (Expertin für Kinderschutz in den USA) und Svenja Rother (meine Hundetrainerin) als Mensch. Beruflich gesehen finde ich spannend, was Reese Witherspoon aufgebaut hat. Ich finde es gut, dass es immer mehr Filme gibt, die aus Frauenperspektive erzählt werden.
Karl: Gibt es eine Schauspielerin oder einen Schauspieler, den oder die sie besonders schätzen?
Karoline Herfurth: Ich liebe die Serie „Friends“ im Original (auf Englisch) mit Jennifer Aniston. Sie ist meine Lieblingsschauspielerin.
O: Sind sie aufgeregt, wenn man Sie filmt?
Karoline Herfurth: Am 1. Tag bin ich immer aufgeregt. Die ersten 3 Tage sind immer sehr spannend.
O: Waren sie eine gute Schülerin?
Karoline Herfurth: Ich war tatsächlich eine gute Schülerin in einer sehr guten Schule. Ich war direkt hier gegenüber in der Rudolph – Steiner – Schule in der Clayallee. Besonders schön wahr vor allem das Abi-Jahr mit tollen Lehrer:innen. Handwerklich war ich nicht sehr begabt, dafür mochte ich Mathe.
Karl: Was machen Sie in ihrer Freizeit?
Karoline Herfurth: Ich habe jetzt endlich einen Hund – aus dem Tierschutz – seit einem Jahr. Um ihn musste ich mich am Anfang viel kümmern, weil er so ängstlich war. Das war sehr arbeitsintensiv. Seitdem bin ich häufig im Wald. Ich mag reiten und Pferde. Pferde sind tolle Tiere.
Karl: Können sie Mathe heute noch?
Karoline Herfurth: Ich mag Mathe sehr gerne, weil es so schön klar ist. Ich müsste aber wieder reinkommen.
O: Können Sie Skateboard fahren?
Karoline Herfurth: Skateboard leider nicht aber ich war im Kinderzirkus Cabuwazi und bin Rhönrad gefahren.
O: Vielen Dank für das Interview und dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben.
Karl Reichardt WiV 1